Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Weißstörche 2023

März: Die Störche im Landkreis beziehen ihre Nester.

06. Mai: Das Storchenweibchen Vroni aus dem Horst in Hirschfeld kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Sie ist 8 Jahre alt und hat seit 2019 bei uns gebrütet. Da das Männchen nun alleine für das Gelege verantwortlich ist, wird ein Küken und ein angepicktes Ei dem Nest entnommen und dem Storchenpaar am Sauerstücksee untergeschoben. Dort gibt es bereits zwei geschlüpfte Junge und drei Eier, die noch bebrütet werden.

Leider ist dieses Unterfangen nicht von Erfolg gekrönt, im Juni muss festgestellt werden, dass die Altvögel nicht mehr anwesend sind und mittels Drohne zeigt sich, dass das Nest bis auf ein Ei leer ist. Hierfür werden geflügelte Prädatoren wie Kolkraben, Krähen oder Greifvögel vermutet, die genaue Ursache ist aber unklar!

 

Dort gibt es Brutpaare mit folgenden Erfolgen:

Wipfeld Mainaue (seit 2019): 3 Junge / 3 Flügge

Kloster Heidenfeld (seit 2020): 3 Junge / 3 Flügge

Sauerstücksee Grafenrheinfeld (seit 2021): 2 Junge / 0 Flügge

Hirschfeld (seit 2019): 1 Junges / 0 Flügge

   

Trotz des Misserfolges in Hirschfeld und am Sauerstücksee muss man sagen, dass die positive Bestandsentwicklung des Weißstorches auch im Jahr 2023 anhält. In Bayern brüten mittlerweile mit über 1200 Brutpaaren so viele Störche wie noch nie! (Quelle: LBV) 

 

Erstmals überwintern 2023/2024 vier Weißstörche durchgehend im Landkreis!

Weißstörche 2022

2022 war für die Storchenbeobachter ein spannendes und emotionsreiches  Jahr. An den Neststandorten bei Wipfeld und am Kloster Heidenfeld wurden drei und vier Jungstörche flügge. Anfang Juni konnten die Jungen auch beringt werden.
Gleichzeitig kam es zu Ansiedlungen von Storchenpaaren an den neuen Nesttandorten am Grafenrheinfelder Sauerstücksee und bei Hirschfeld.

In Grafenrheinfeld begann das Storchenpaar sehr spät mit dem Brutgeschäft. Vermutlich handelte es sich bei dem Männchen des Paares um ein noch sehr junges, unerfahrenes Tier, so dass es keinen Bruterfolg gab. Im nächsten Jahr, wird das vermutlich schon anders sein.

In Heidenfeld war das Storchenpaar rechtzeitig angekommen und es schlüpften zwei bis drei Jungvögel, die allerdings die ersten vier Wochen nicht überlebten. Die Gründe hierfür sind nicht genau bekannt. Unerfahrenheit des Paares, Krankheit oder massive Störungen der Tiere könnten verantwortlich sein.  Wir hoffen auch hier im nächsten Jahr auf mehr Erfolg. 
Insgesamt freuen wir uns, dass wir mittlerweile vier Brutpaare im Landkreis haben.

Ab Mitte Juni bis  Anfang August hielten sich dann bis zu 30 (!) Weißstörche im Maintal rund um Schweinfurt auf. Dabei handelte es sich um Zugtrupps aus unverpaarten Tieren  oder erfolglosen Brutpaaren, die das Nahrungsangebot auf den Äckern und in den Feuchtgebieten der Region nutzten. Am Abend flogen die Störche in die benachbarten Dörfer und übernachteten auf den Dächern.

Wir sind gespannt auf die Saison 2023!

Kreisende Störche im Maintal (Foto: H. Vorberg)
Kreisende Störche im Maintal (Foto: H. Vorberg)
STörche bei der Nahrungssuche im Industriegebiet Maintal (Foto: H. Vorberg)
STörche bei der Nahrungssuche im Industriegebiet Maintal (Foto: H. Vorberg)

Weißstörche 2021

Auch 2021 haben die Weißstörche wieder erfolgreich im Landkreis Schweinfurt gebrütet. An den Brutplätzen bei Heidenfeld und Wipfeld wurden insgesamt fünf junge Störche erbrütet. Die Jungvögel konnten auch wieder beringt werden, so dass ihre Daten der Forschung zur Verfügung stehen.


Auch an der neuen Nisthilfe am Sauerstücksee bei Grafenrheinfeld konnten Störche auf dem Nest klappernd beobachtet werden. Leider entschloss sich das Paar nach einigen Tagen doch weiter zu ziehen. Trotzdem ein schöner Erfolg, der die Hoffnung auf ein weiteres Brutpaar im Landkreis erhöht.

Auch die Mainpost hat wieder über die Störche berichtet. Den gesamten Artikel finden Sie hier:

Mainpost online vom 20.06.21

Weißstorch mit vier Jungen in Heidenfeld. (Foto: Stefan Laubender)
Weißstorch mit vier Jungen in Heidenfeld. (Foto: Stefan Laubender)

Warum in Grafenrheinfeld bald die Störche klappern könnten

Von Daniela Schneider - Mainpost

 

25.11.2020  |  aktualisiert: 25.11.2020 14:30 Uhr

 

Das Naturschutzgebiet am Grafenrheinfelder Sauerstücksee bietet unzähligen, auch seltenen Vogelarten seit vielen Jahren ein paradiesisches Habitat. Den Weißstorch allerdings hat es bis jetzt noch nicht nach Grafenrheinfeld gezogen – doch das könnte sich schon bald ändern. Seit kurzem steht nämlich im Naturschutzgebiet auf Grafenrheinfelder Grund eine meterhohe Storchen-Nisthilfe auf Anregung vom Grafenrheinfelder Udo Baake vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). Das Schöne daran: Verschiedene Kooperationspartner haben für den Artenschutz gemeinschaftlich an einem Strang gezogen.

Der Grafenrheinfelder Gemeindebauhof hat das eiserne Nest mit einem Durchmesser von knapp zwei Metern eigenhändig geschmiedet und mit Weiden ausgekleidet. Von der Überlandzentrale Mainfranken stammt, wie Jochen Schneider erläutert, der acht Meter hohe, ausrangierte Mast und die Untere Naturschutzbehörde im Schweinfurter Landratsamt  begleitet das Storchen-Projekt von fachlicher Seite.

Rund um den Aufstellungsort hat sich zudem schweres Gerät versammelt, alle Kooperationspartner haben Fahrzeuge und Manneskraft geschickt, um das Projekt kurzfristig über die sprichwörtliche Bühne zu bringen. Bürgermeister Christian Keller war begeistert, wie schnell es geht, wenn alle "zam langen". Der Mast war schnell betoniert, das schwere Nest, ein sogenannter Horst mit dem Kran nach oben befördert. Dort wurde es fachgerecht befestigt und noch einmal ausgepolstert. Jonas Benner und Martin Röder von der Unteren Naturschutzbehörde haben vor Ort noch kurzentschlossen Material gesammelt, um das Nest noch kuscheliger zu machen. 

Foto: Daniela Schneider: Mit schwerem Gerät wurde in Kooperation von Landkreis, Gemeinde und ÜZ in Grafenrheinfeld ein Storchennest errichtet
Foto: Daniela Schneider: Mit schwerem Gerät wurde in Kooperation von Landkreis, Gemeinde und ÜZ in Grafenrheinfeld ein Storchennest errichtet

Warten auf den Storch

Eigentlich sollte die Nisthilfe tiefer im Naturschutzgebiet errichtet werden, doch nachdem immer wieder Spaziergänger, oft mit freilaufenden Hunden,  durch das Gebiet stapfen und wertvolle Brutstätten stören, haben sich die Kooperationspartner entschlossen, Mast und Nest gleich neben dem Feldweg einzubetonieren. So können Vogelinteressierten das Geschehen ganz unkompliziert vom Weg oder der Aussichtsplattform beobachten. "Die Störche hoch oben stören die Schaulustigen nicht, die Vögel im Naturschutzgebiet haben es so aber doch ein wenig geschützter", so Jonas Benner.

Auch diverse Naturschutzmaßnahmen im Herbst haben den Weg für die Ansiedlung von Weißstörchen bereits geebnet. So hatte ein Freiwilligen-Trupp unter der Leitung des LBV im Oktober bereits in der Nähe undurchdringliches Schilfdickicht gerodet, um verlandete Feuchtbiotopstrukturen zu reaktivieren und neuen Lebensraum für Storchennahrung zu schaffen.

 

Nun heißt es warten – die Chancen stehen nicht schlecht. Nachdem in diesem Jahr gleich mehrere Störche im Landkreis gesichtet wurden und in Heidenfeld und Wipfeld wieder Storche brüteten, hoffen die Kooperationspartner des Grafenrheinfelder Projektes, dass auch ihre Nisthilfe bezogen wird und im nächsten Frühjahr auch am Sauerstücksee die Störche klappern.


Weißstörche 2020

 

Erstmals konnten in diesem Jahr Weißstörche im Landkreis Schweinfurt beringt werden

Gleich zwei Weißstorch-Brutpaare gibt es 2020 im Landkreis Schweinfurt: Das Storchennest an der Wipfelder Mainfähre ist auch in diesem Jahr wieder besetzt; außerdem hat erstmals ein Storchenpaar die Nisthilfe auf dem Dach des Klosters in Heidenfeld bezogen. 
Nachdem 2019 zum ersten Mal nach mehr als 50 Jahren in Wipfeld zwei Jungstörche im Landkreis ausgeflogen sind, wurden in diesem Jahr die drei Nestlinge fachkundig beringt.

Die Beringung erzählt etwas über das Leben der Störche

Die Beringung von Jungvögeln dient dazu, etwas über ihre Wanderrouten und ihr Leben zu erfahren. Die meisten unserer Weißstörche ziehen im Spätsommer schon wieder zurück in ihre Überwinterungsgebiete im tropischen und südlichen Afrika.
Im zeitigen Frühjahr kehren sie zurück in ihre Brutgebiete. Werden die Ringe abgelesen, lassen sich wichtige Rückschlüsse auf Herkunft, Zustand und Verbreitung der Weißstörche ziehen.

Der Bestand von Weißstörchen hat sich zuletzt durch  erfolgreiche Artenschutz- und Wiederansiedlungsprogramme erholt und nimmt weiter zu. So brütete im Landkreis Schweinfurt das letzte Storchenpaar 1969, bevor es 2018 zum ersten mal wieder zu einem Brutversuch kam und 2019 zwei junge Störche ausflogen.

Wo fühlen sich Weißstörche wohl?

Störche benötigen in ihrem Brutgebiet vor allem genug Nahrung für sich und ihre Jungen. Diese finden sie in Feuchtgebieten, vor allem aber auch in extensiv bewirtschafteten Wiesen. Frösche, Mäuse und größere Insekten stehen auf dem Speisezettel des Storchs.
Wollen wir also wieder häufiger das Klappern von Meister Adebar hören, müssen wir diese Lebensräume schützen und wiederherstellen.

 

Wir danken ganz besonders der Unterfränkischen Überlandzentrale Lülsfeld für die Unterstützung und Stefan Laubender für die professionelle Beringung!